Tag 109:
Kirgistan, Kirgistan, heute geht’s nach Kirgistan! Das Ziel der ersten Etappe unserer Reise ist nicht mehr fern, mit ein bisschen Glück erreichen wir heute noch Bishkek. Und da gibt’s eine WG anderer Freiwillige, die uns für ein paar Tage aufnehmen können…
Aber vorher steht uns noch ein langer, kalter Tag bevor. Vorbei an alten deutschen Autos erreichen wir nach 30 km den Grenzposten. Hier läuft alles erfreulich schnell und glatt, so schön einfach war es zuletzt zwischen Serbien und Bulgarien.




Unsere ersten Amtshandlung in Kirgistan: Geldwechseln (einfach so in der Wechselstube! Hier sind die An-und Verkaufskurse so nah aneinander, dass sich ein Schwarzmarkt gar nicht lohnt) und dann ab in den Laden, Handschuhe, Fertigkuchen und eine Sim-Karte stehen auf der Einkaufsliste.
Währenddessen setzt wieder leichter Nieselregen ein. Tapfer radeln wir noch ein ganzes Stück, bis Jan verfroren nach einem Ort zum Auftauen verlangt. In einem kleinen Straßencafé erreichen die Gliedmaßen wieder Betriebstemperatur und wir beobachten den stärker werdenden Regen aus sicherer Entfernung durchs Fenster. Ohne Lungenentzündung ist an Weiterfahrt nicht zu denken, noch etwa 40km liegen vor uns. Es heißt also: Daumen raus! Nur leider wird man auch dabei nass…Nach einer gefühlten halben Ewigkeit und langem Flehen ans Universum durch Jan hält schließlich ein Van neben uns. Ob das wohl passt? Ein freundlicher Apotheker versaut sich mit unseren Rädern das ganze Auto, aber ihm scheint das nichts auszumachen…






Draußen geht der Regen in Schnee über, so haben wir uns unsere Ankunft in Kirgistan eigentlich nicht vorgestellt. Aber es ist trocken und warm im Wagen, da kann einem alles andere erst mal egal sein.
Bis zur Straßenecke bei unserer Übernachtungsmöglichkeit werden wir netterweise gefahren und dort steht schon nach ein paar Sekunden Clara, ein deutsche Freiwillige, und führt uns in die warme Stube der WG. Dort lebt ein muntere Gesellschaft aus zwei Kirgisen und momentan drei Deutschen (Clara, Lukas und Luca), die in der nächsten Stunde auch von ihrer Arbeit eintrudeln.
Für uns gibt es ein Zimmer für die Nacht, wo wir bis zu unserer Weiterreise nach Tokmok bleiben können. Eigentlich ist diese schon für Morgen geplant, aber wir verstehen uns gut und werden in unserer Gastfamilie erst in ein paar Tagen erwartet, sodass wir ein bisschen länger bleiben.
Nach den feucht-kalten letzten Tagen ist so eine Wohnung mit Toilette, warmer Dusche und Highspeed-Internet ein echtes Paradies…
Ende 109. 65km, ø18km/h, W: super schlecht, S: schlecht, Süßes: 100g
Ort: Bischkek (18.10.2012)
Tag 110- 113:
Wir ruhen uns aus, besichtigen Biskek und genießen das Gefühl (fast) angekommen zu sein.


Ende 112. 0km, ø0km/h, W: kalt, S: top, Süßes: 200g
Ort: Bischkek (21.10.2012)
Tag 114:
Dies wir der letzte Tag unseres Reiseabschnitts, nur noch ca. 60km liegen vor uns. Wie uns die Gastfamilie gefallen wird? Und das Internat? Gibt es eine Dusche und haben wir ein gemeinsames Zimmer oder teilen wir einen Raum? Noch ein paar Stunden rätseln wir vor uns hin und rollen bei strahlendem Sonnenschein an schneebedeckten Bergen entlang.







Ein letzter kurzer Aufreger: Die 2,5 Euro Tasche aus dem Iran reißt, aber mit ein bisschen Knoten und Basteln kann es dann weitergehen..




Wir sind da!!!
Neugierig rollen wir durch die Kleinstadt, die für das nächste halbe Jahr unser Zuhause sein wird. Ein paar Plattenbauten, dann wieder kleine Bungalowhütten und Läden, ein Einkaufszentrum… Ein bisschen was gibt es also doch… Ein junger Mann führt uns freundlicherweise zu dem Haus unserer Gastfamilie. Gespannt klopfen wir am Tor…
Ende 113. 0km, ø0km/h, W: top, S: gut, Süßes: 100g
Ort: Tokmok! (23.10.2012)